Willi Belz

7.3.1915 (Kassel) - 16.5.2003 (unbekannt)

Der am 7. März 1915 in einer Arbeiterfamilie in Kassel geborene Willi Belz ist in der kommunistischen Jugendbewegung aktiv und betätigt sich als Journalist. Der technische Zeichner ist Politischer Leiter des Bezirks Hessen-Waldeck des Kommunistischen Jugendverbandes und in der Bezirksleitung der KPD aktiv.

Er wird am 11. Oktober 1933 festgenommen und ist fünf Tage im Columbia-Haus inhaftiert. Belz muss bis Ende 1936 im Gefängnis und KZ bleiben. Anschließend schließt er sich erneut dem Widerstand an, bis er zur Wehrmacht eingezogen wird. 1943 läuft er zur Roten Armee über und schließt sich dem Nationalkomitee Freies Deutschland an.

Nach 1945 ist er weiterhin Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands und später der Deutschen Kommunistischen Partei. Er ist als Redakteur in der Sozialistischen Volkszeitung tätig, veröffentlicht Bücher über den kommunistischen Widerstand und agiert als Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes als Zeitzeuge bei Jugendgruppen und Schulklassen. Seine letzte öffentliche Rede hält er am 30. Januar 2003 aus Anlass des 70. Jahrestages der Ernennung von Adolf Hitler als Reichskanzler. Willi Belz stirbt kurz darauf, am 16. Mai 2003.

„Ein schriller Pfiff und Kommandos jagten die Ankömmlinge im Laufschritt durch den gesamten kasernenmäßigen Bau vom Erdgeschoß bis zum obersten Stockwerk. […]

Wer vor Erschöpfung oder als Folge der Schlagwirkung niederstürzte, wurde so lange bearbeitet, bis er wieder aufsprang und weiterlief.“

Willi Belz: Die Hölle im Columbia-Haus, in: Kurt Schilde/Johannes Tuchel: Columbia-Haus. Berliner Konzentrationslager 1933 – 1936, Berlin 1990, S. 105.

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