Haftbedingungen

Zellengang im KZ Columbia, 1935

Zellengang im KZ Columbia, 1935

Aus Berichten ehemaliger Gefangener ist bekannt, dass die oft mit drei bis fünf Häftlingen überbelegten Einzelzellen nur spärlich ausgestattet sind: eine Pritsche mit Strohsack, ein Essnapf und ein Becher. Die Verpflegung ist schlecht und unzureichend. Die Zellen haben keine sanitären Einrichtungen.

Demütigungen, Misshandlungen und Folter sind an der Tagesordnung. Die Gewalt beginnt meist schon mit der Einlieferung, wenn die Häftlinge von den SS-Wachen mit Beschimpfungen, Schlägen und Tritten empfangen werden und oft stundenlang im Gang mit dem Gesicht zur Wand stehen müssen. Viele Häftlinge werden hier so sehr misshandelt, dass sie noch jahrelang an den Folgen leiden.

Obwohl das Gefängnis offiziell über einen Lagerarzt und Sanitäter verfügt, werden die Gefangenen medizinisch vollkommen unzureichend versorgt. Auch der SS-Arzt schikaniert die Häftlinge und behandelt sie nur so weit, dass sie überleben und weiter verhört werden können.

 

Werner Schwarz über seine Haftzeit im Columbia-Haus:

„In der Zelle war, außer einer kahlen, niedrigen Holzpritsche ohne Decke, kein weiteres Mobilar, auch kein Abortkübel, vorhanden. Das letztere verursachte quälende, unmenschliche Haftbedingungen, erdacht von der Gestapo-SS, den Kettenhunden, sie gewährten eine Notdurft nur nach ihrer Laune. Vom Inneren der Zelle konnte man sich bemerkbar machen durch einen kleinen Eisenstab mit Metallblatt nach außen. Beim Anschlag nach außen zum Gefängniskorridor wurde den SS-Bewachern sichtbar gemacht, der Bedürfnisraum, die Toilette wird benötigt. Hier setzten die Peiniger oftmals ihre viehischen Methoden ein, wenn sie dafür überhaupt keine ausreichende Zeit erlaubten.“

Personen

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