Von der Militärarrestanstalt zum Gestapo-Gefängnis

Das spätere Columbia-Haus, Militärarrestanstalt (rechts) mit Kasernenanlage, Postkarte um 1905

Das spätere Columbia-Haus, Militärarrestanstalt (rechts) mit Kasernenanlage, Postkarte um 1905

Die Militärstrafanstalt am Nordrand des Tempelhofer Feldes umfasst neben dem Arrestgebäude mit 156 Zellen ein Gerichtsgebäude, ein Beamtenwohngebäude und weitere Nebenanlagen. Bis 1918 dient der Komplex als Militärarrestanstalt, danach wird er als „Gefängnis der Gerichtsinspektion I“ unter der Bezeichnung „Gefängnis Tempelhofer Feld“ genutzt. Ende der 1920er Jahre untersteht das „Strafgefängnis Tempelhofer Feld“ dem Strafvollzugsamt Berlin.

Seit Sommer 1933 nutzt das Geheime Staatspolizeiamt das Gebäude als Gefängnis für politische Häftlinge, da das „Hausgefängnis“ der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße 8 wegen der großen Zahl von politischen Häftlingen ständig überfüllt ist. Das Columbia-Haus ist ein Ort völliger Rechtlosigkeit in der Verantwortung der Geheimen Staatspolizei. Die Gefangenen werden von den SS-Wachmannschaften erniedrigt, misshandelt und gefoltert.

Die Zahl der Gefangenen steigt rasch von 80 Häftlingen im Juli 1933 über 400 im September auf etwa 450 Gefangene im Februar 1934 an. Damit sind auch die Zellen im Columbia-Haus ständig überfüllt. Die Lebensbedingungen für die Häftlinge werden immer unerträglicher.

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