Der historische Ort
1. Mai 1933, Luftaufnahme der Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld. Im oberen rechten Teil des Bildes ist das Columbia-Haus zu erkennen.
Seit dem 18. Jahrhundert befindet sich vor der Stadt Berlin ein großes militärisches Parade- und Exerziergelände: das Tempelhofer Feld. An dessen Nordrand steht seit 1896 in der Prinz-August-von-Württemberg-Straße – gegenüber den gleichzeitig in ähnlicher äußerer Gestaltung errichteten Kasernen – eine Militärarrestanstalt. Zwei Jahre nach der 1927 erfolgten Landung des Flugzeugs "Miss Columbia" auf dem Tempelhofer Flugplatz wird die Straße in Columbiastraße umbenannt. Seit 1950 heißt sie Columbiadamm.
Zu Beginn der NS-Zeit nutzt das Geheime Staatspolizeiamt den Ort als Gefängnis und Konzentrationslager, das vielen Häftlingen als „Columbia-Haus“ in Erinnerung bleibt. Damit wird der Name des Flugzeugs zur Bezeichnung einer der schlimmsten Haftstätten des nationalsozialistischen Deutschlands. Bis 1936 sind hier insgesamt mehr als 8000 Menschen inhaftiert.
1945 gerät die Geschichte des Columbia-Hauses ebenso wie die der Rüstungsproduktion und der Zwangsarbeitslager während des Zweiten Weltkriegs auf dem Tempelhofer Feld fast in Vergessenheit. An der Stelle des früheren Gefängnisses befinden sich heute eine Freifläche und der Teil eines Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Gegenüber dem ursprünglichen Standort des Gefängnisses am Columbiadamm Ecke Golßener Straße erinnert seit 1994 ein Denkmal an das Columbia-Haus.