Richard Böhm

30.4.1893 (Grünberg/Schlesien, heute: Zielona Góra) - 21.5.1953 (unbekannt)

Richard Böhm wird am 30. April 1893 in der früheren niederschlesischen Stadt Grünberg geboren. Dort besucht er die Gemeindeschule, bis die Familie 1903 nach Berlin umzieht, wo er seine Schulbildung beendet. 1908 beginnt er eine Lehre zum Schwachstrommonteur und wird Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Als Soldat wird er 1918 in Lübeck entwaffnet und engagiert sich im Arbeiter- und Soldatenrat. 1919 kehrt er nach Berlin zurück und nimmt an den Spartakus-Aufständen und als Kämpfer gegen den „Kapp-Putsch“ teil. Er gehört kurzzeitig der Kommunistischen Arbeiter-Partei an, ist in Streikleitungen und im Betriebsrat verschiedener Unternehmen aktiv und wird 1929 Mitglied der KPD und der Revolutionären Gewerkschaftsopposition.

In der Zeit des Nationalsozialismus engagiert sich im Gebiet um den S-Bahnhof Berlin-Rummelsburg im kommunistischen Widerstand. 1933 und 1934 wird er wiederholt festgenommen und für einige Wochen inhaftiert. Am 22. April 1936 wird er nach einer erneuten Festnahme in das KZ Columbia gebracht.

Am 18. Januar 1937 wird der in Berlin-Lichtenberg in der Kantstraße 44 (heute: Kaskelstraße) wohnende Mann vor dem Kammergericht Berlin angeklagt und am 5. Mai 1937 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach der Strafverbüßung in den Zuchthäusern Brandenburg-Görden und Dessau wird er in dem Betrieb von Bruno Reich beschäftigt. Dort arbeitetet er erneut im Widerstand, bis der „wehrunwürdige“ Mann von April 1944 bis April 1945 zur Organisation Todt eingezogen ist.

1942 heiratet er in zweiter Ehe Gertrud Pieper. Aus der US-Kriegsgefangenschaft im August 1945 nach Berlin zurückgekehrt, arbeitet er wieder bei Bruno Reich in Berlin. Er tritt in die SED ein und wird bis 1951 beim Bezirksamt Berlin-Treptow in der Abteilung Post- und Fernmeldewesen beschäftigt. Richard Böhm verstirbt am 21. Mai 1953.

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