Willi Budich

16.4.1890 (Cottbus) - 22.3.1938 (Moskau)

Am 16. April 1890 wird Willi Budich in Cottbus als Kind einer sorbischen Bauernfamilie geboren. Nach der Realschule und Schlosserlehre beginnt er ein Maschinenbaustudium am Technikum in Mittweida. 1910 wird er in Berlin Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes und der SPD. 1914 tritt er in den Militärdienst ein und geht zur Spartakusgruppe. Er schließt sich der USPD an und wird Führer des Roten Soldatenbundes. Bei einer Demonstration wird er 1918 schwer verletzt und verliert einen Arm. Nach seiner Genesung siedelt er nach München über und engagiert sich im Vollzugsrat der Bayerischen Räterepublik. Das Gründungsmitglied der KPD muss über Wien in die Sowjetunion fliehen. Vor dort kehrt er 1921 nach Deutschland zurück, wo er illegal lebt.

Er wird Leiter eines Oberbezirks der KPD. Im Frühjahr 1922 wird er verhaftet und nach Berlin überstellt. Nach erfolgreicher Flucht geht er wieder in die Sowjetunion. In Moskau ist er in der Kommunistischen Internationalen, Internationalen Roten Hilfe und Internationalen Arbeiterhilfe aktiv. Seit 1923 ist er mit Ljuba Gerbilskaja verheiratet und hat mit ihr zwei Töchter. 1929 kann er nach Deutschland zurückkehren und arbeitet als Redakteur bei der Roten Fahne und ist leitend im kommunistischen Verlagswesen tätig. Im November 1932 wird er in den Reichstag gewählt, wo ihm bei einer Schlägerei mit Nationalsozialisten ein Knie zertrümmert wird. Nach einem Klinikaufenthalt lebt er bis Mai 1933 im Untergrund. Er wird festgenommen und in das Columbia-Haus eingeliefert, wo er schwer misshandelt wird.

In Folge einer internationalen Befreiungskampagne erfolgt seine Freilassung und er geht wieder in die Sowjetunion. Nach einem Sanatoriumsaufenthalt arbeitet er wieder bei der Internationalen Roten Hilfe in Moskau. Am 19. September 1936 wird er der Zusammenarbeit mit der Geheimen Staatspolizei beschuldigt, verhaftet und am 22. März 1938 in Moskau zu Tode verurteilt und am selben Tag erschossen.

1981 wird in Cottbus eine Straße nach ihm benannt.

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