Erich Egerland

27.3.1907 (Berlin) - 1.2.1945 (Konzentrationslager Sachsenhausen)

Der am 27. März 1907 in der Tempelhofer Vorstadt (heute: Berlin-Kreuzberg) geborene Erich Egerland wächst in einem kleinbürgerlichen Elternhaus auf. 1909 zieht die Familie nach Berlin-Mariendorf. Als junger Mann schließt er sich 1925/26 anarchistischen Kreisen an, bevor er 1927 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes wird.

Nach der Heirat mit Frieda Kollberg zieht Erich Egerland zunächst nach Berlin-Marienfelde um und Anfang 1933 mit der inzwischen geborenen Tochter Edith in die Mariendorfer Rathausstraße 39 a.

Der als Verwaltungsangestellter tätige KPD-Funktionär wird am 5. März 1933 erst in einen SA-Keller verschleppt und bald darauf ins Columbia-Haus gebracht. Nach der Freilassung engagiert er sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, bis er Ende 1934 in die Tschechoslowakei emigriert. Von Prag aus kehrt er mehrmals als Instrukteur der KPD nach Berlin zurück, um hier arbeitende Widerstandsgruppen zu unterstützen.

Nach der Besetzung der Tschechoslowakei wird er dort 1939 erneut festgenommen und zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach der Haft wird Erich Egerland 1941 in das KZ Sachsenhausen verschleppt und dort am 1. Februar 1945 wegen angeblicher "Zersetzung der Wachmannschaften" erschossen.

"Die Vorstellung Deiner Leiden und Qualen und die eines unschuldigen Kindes, das nicht einmal ahnt, welch ein Anrecht es auf die Liebe, Sorge und Hilfe des Vaters hat. Um alles das und um die Harmonie glücklicher Eltern unwissend betrogen, es wirft mich fast um."

Brief von Erich Egerland an seine Ehefrau Friedel vom 27. Januar 1945 kurz vor seiner Ermordung, in: Luise Kraushaar u.a.: Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945, Band 1, Berlin 1970, S. 211.

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