Hans Goldberg

20.12.1884 (Danzig) - 22.2.1955 (unbekannt)

Der Arzt Dr. Hans Goldberg gilt den Nationalsozialisten als Jude und ist in sogenannter „Mischehe“ verheiratet. Er lebt mit seiner Ehefrau Erna Goldberg in Berlin-Schöneberg und führt seine Praxis in der Müllerstraße in Berlin-Wedding. Dort überklebt Anfang des Jahres 1935 ein Hausbewohner das Praxisschild mit dem antisemitischen Hetzblatt „Der Stürmer“. Der Arzt erwirkt daraufhin vor Gericht eine einstweilige Verfügung gegen den Nachbarn.

Kurze Zeit später – am 17. März 1935 – wird Hans Goldberg aus seiner Sprechstunde heraus von der Gestapo verschleppt und zunächst für einige Tage in das Polizeipräsidium am Alexanderplatz gebracht. Anschließend ist er für vier Wochen im KZ Columbia inhaftiert, wo er zum Küchendienst eingesetzt wird. Von der schlechten Verpflegung und Unterbringung sowie den Misshandlungen trägt Hans Goldberg bleibende gesundheitliche Schäden davon. Nach seiner Haft wird ihm von der Ärztekammer für ein Jahr die kassenärztliche Zulassung entzogen.

Hans Goldberg überlebt den Nationalsozialismus in Berlin mit Hilfe seiner Ehefrau und eines befreundeten Ehepaars, bei dem er unterkommen kann, wenn er befürchtet, erneut festgenommen oder deportiert zu werden.

„Zu meiner Registrierung als Nichtarier füge ich hinzu, daß ich vom 17. Mai 1935 fünf Wochen lang im Polizei-Präsidium und KZ Columbia ‚zu meinem eigenen Schutze’ eingesperrt wurde.“

 

Dr. Hans Goldberg 1952 in einer Erklärung für das Entschädigungsamt Berlin

Bilder und Dokumente

zurück zur Übersicht
⇑ nach oben