Walter Gross

5.2.1904 (Eberswalde) - 17.5.1989 (Berlin)

Der am 5. Februar 1904 im brandenburgischen Eberswalde geborene Walter Gross absolviert ab 1921 eine kaufmännische Lehre. Gleichzeitig besucht er von 1923 bis 1925 die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin. Nach seinem schauspielerischem Debut 1926 ist er ständig an Berliner Bühnen engagiert, betätigt sich oft an Revue-Bühnen als populärer Nebendarsteller und erwirbt sich einen Ruf als Berliner Original.

Während des Nationalsozialismus tritt er in dem Kabarett „Tingel-Tangel“ auf, wo er unter anderem in abgeänderter Form das Gedicht „Die Gedanken sind frei“ vorträgt. In Vorbemerkungen spricht er die Gedankenunfreiheit im nationalsozialistischen Deutschland an.

Am 10. Mai 1935 wird das Kabarett von der Gestapo geschlossen und Walter Gross gemeinsam mit Walter Lieck und Ekkehard Arendt festgenommen. Nach Verhören im Geheimen Staatpolizeiamt wird der in Berlin-Pankow in der Berliner Straße 128 wohnende Gross zunächst in das KZ Columbia gebracht. Anschließend ist er nach einer Entscheidung von Reichsminister Goebbels „für die Dauer von 6 Wochen in ein Lager mit körperlicher Arbeit zu überführen“. Er kommt in das KZ Esterwegen. Dort wird er am 1. Juli 1935 entlassen und erhält eineinhalb Jahre Auftrittsverbot.

Nach einer Verhandlung am 26. Oktober 1936 vor dem Sondergericht des Landgerichts Berlin unter anderem wegen Vergehen gegen das „Heimtückegesetz“ erfolgt ein Freispruch mangels Beweise. Bis 1945 konzentriert sich Walter Gross auf weitgehend unpolitische Tätigkeiten beim Film. Nach dem Ende des Nationalsozialismus nimmt er seine kabarettistische Arbeit wieder auf und schließt sich der von Günter Neumann gegründeten Gruppe „Die Insulaner“ an. Daneben tritt er wieder in Lustspielen auf. Walter Gross stirbt am 17. Mai 1989 in Berlin.

Bilder und Dokumente

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