Heinz Hoppe

28.8.1914 (Berlin-Weißensee) - 22.3.1935 (Berlin)
Heinz Hoppe

Heinz Hoppe wird am 28. August 1914 in Berlin als Sohn von Ludwig Hoppe geboren. Über sein Leben ist wenig bekannt. Der Arbeiter wohnt 1935 in Berlin-Moabit in der Rostocker Straße 12.

Er wird am 14. März 1935 in der Nähe des Bahnhofs Zoologischer Garten bei einer Razzia im Zusammenhang mit der Verfolgung Homosexueller festgenommen. Gegen ihn wird „Schutzhaft“ verhängt und er wird in das KZ Columbia verschleppt. Auf Anordnung des Lagerkommandanten SS-Oberführer Alexander Reiner wird der angeblich „renitente“ Mann in eine Dunkelzelle gesperrt und auf einer Pritsche liegend gefesselt. Es soll ihm wiederholt gelungen sein, sich von den Fesseln zu befreien. Angeblich fühlt sich der SS-Untersturmführer und stellvertretende Lagerkommandant Hans Schmid von ihm bedroht und gibt einen Schuss auf Hoppe ab. Der verletzte Häftling kommt in die Krankenstube, wo es ihm erneut gelungen sein soll, sich seiner Fesselung zu entledigen und Angehörige des Wachpersonal zu bedrohen. Er wird daraufhin vom Sanitäter SS-Oberscharführer Joseph Joest erschossen. Die Leiche wird am 21. März 1935 in das Leichenschauhaus in der Hannoverschen Straße 6 eingeliefert. Im Hauptbuch ist vermerkt: „Columbiastr. Gefängnis in Charl. Erasmusstr. 8 gewohnt. Erschossen.“

Keiner der Täter wird für diesen Mord bestraft. Ein Verfahren gegen die SS-Männer wird 1936 durch einen persönlichen Erlass Adolf Hitlers eingestellt. Auch die nach Ermittlungen der 1958 gegründeten Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg von der Generalstaatsanwaltschaft beim Landgericht Berlin 1964 erneut angestellten staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen führen zu keiner Bestrafung, da die Täter inzwischen verstorben sind.

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