Paul Hornick
18.9.1898 (Forst/Lausitz) - 8.9.1964 (Cottbus)Paul Hornick wird als Sohn der Weberin Berta Hornick – 1919 Mitbegründerin der KPD in Forst – geboren. Nach der Volkschule und Lehre als Stuckateur arbeitet er in diesem Beruf. Seit 1916 Soldat, desertiert er und schließt sich 1918 der Volksmarinedivision an. In Forst zählt er 1919 zu den Mitbegründern der Freien Sozialistischen Jugend und der Ortsgruppe der KPD, als deren Vorsitzender für den Bezirk Lausitz er bis Juni 1920 agiert. Anschließend gehört Hornick bis 1929 der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg der KPD und ist 1925 Mitbegründer des Roten Frontkämpferbundes (RFB) und bis 1927 deren Untergauleiter für die Lausitz. Er wird in die Bundesführung des RFB gewählt und wird Gausekretär für Mecklenburg, später Berlin und Hannover. Von Juni 1928 bis Oktober 1932 ist er Erster Sekretär der verbotenen RFB-Bundesführung.
Im September 1930 wird Hornick für die KPD in den Reichstag gewählt, dem er bis Juli 1932 angehört. Wegen „oppositioneller Bestrebungen“ wird er vom Politbüro der KPD aus dem RFB entfernt und als Funktionär in den Unterbezirk Berlin-Friedrichshain strafversetzt.
Ab Februar 1933 ist er an der Organisation kommunistischen Widerstands beteiligt, bis er am 15. Juli 1933 festgenommen und zunächst ins Columbia-Haus, anschließend in Untersuchungshaft ins Gefängnis Moabit verbracht wird. Nach seiner Entlassung emigriert er Anfang März 1935 nach Belgien, und gehört von 1937 bis 1939 den Internationalen Brigaden in Spanien an. Im Februar 1939 wird er in Frankreich im Camp du Vernet interniert, ab November 1941 in Algerien festgehalten und gehört nach Landung der Alliierten und seiner Befreiung vorübergehend einer britischen Arbeitskompanie an. Er gelangt mit weiteren deutschen Spanienkämpfern über Ägypten, Irak und den Iran Ende 1943 in die Sowjetunion.
Erst nach 12 Jahren Zwangsarbeit wird er 1956 in die DDR entlassen. Er tritt in die SED ein und wird Mitglied der SED-Bezirksleitung Cottbus. Paul Hornick stirbt am 9. September 1964 in Cottbus.