Franz Jacob

9.8.1906 (Hamburg) - 18.9.1944 (Zuchthaus Brandenburg-Görden)

Franz Jacob wächst als Sohn eines Dienstmädchens und eines Hausknechts nach dem frühen Tod des Vaters in der Familie seines Großvaters auf. Seine Mutter heiratet 1917 Gustav Jacob. Nach der Schule lernt Franz Jacob auf einer Hamburger Werft den Beruf des Maschinenschlossers.

Als Schüler schließt er sich der Sozialistischen Arbeiterjugend an, tritt 1922 der SPD bei und engagiert sich im Deutschen Metallarbeiter-Verband. 1925 wird er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes und 1928 der KPD. Er engagiert sich als Organisationsleiter des Jugendverbandes und wird mit dem Aufbau des Kampfbundes gegen den Faschismus beauftragt. Im März 1931 wird Franz Jacob er Sekretär für Agitation und Propaganda der KPD-Bezirksleitung Wasserkante und im April 1932 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt.

Im März 1933 übernimmt er die Leitung des KPD-Bezirks Bremen-Nordwest und wird Leiter des technischen Sekretariats beim Politbüro der KPD. Seit dem Reichstagsbrand im Untergrund lebend, wird er im August 1933 in Berlin festgenommen und in den KZ Columbia und Hamburg-Fuhlsbüttel inhaftiert. 1934 verurteilt ihn der Volksgerichtshof wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu drei Jahren Zuchthaus. Erst nach sieben Jahren im Zuchthaus Bremen-Oslebshausen und im KZ Sachsenhausen wird er nach Hamburg entlassen. Er arbeitet als Betriebsschlosser und heiratet Katharina Hochmuth, geb. Emmermann.

Mit Bernhard Bästlein und Robert Abshagen initiiert er eine große kommunistische Widerstandsgruppe, die vor allem in Hamburger Betrieben verankert ist. Nach der Verhaftung von Bästlein lebt Jacob seit 1942 im Untergrund in Berlin und baut hier mit Anton Saefkow, später wieder mit Bernhard Bästlein neue betriebliche Widerstandsgruppen auf, die sich an der Programmatik des Nationalkomitees Freies Deutschland orientieren.

Als ein Treffen mit Adolf Reichwein, Julius Leber und anderen Sozialdemokraten am 22. Juni 1944 verraten wird, wird Franz Jacob am 4. Juli 1944 erneut festgenommen, am 5. Oktober mit anderen Angehörigen seiner Widerstandsgruppe vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

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