Hans Jendretzky

20.7.1897 (Berlin) - 2.7.1992 (Berlin)

Hans Jendretzky ist Sohn eines Buchdruckers und Sozialdemokraten. Er erlernt den Beruf des Schlossers und wird 1912 Mitglied der Metallarbeiterjugend, 1916 des Deutschen Metallarbeiterverbandes und 1919 der USPD. Mit deren linken Flügel geht er 1920 zur KPD. Ab 1926 arbeitet er hauptberuflich als Leiter des Roten Frontkämpferbundes Berlin-Brandenburg. 1928 geht er als Abgeordneter in den Preußischen Landtag und ist von 1929 bis 1932 Sekretär des Unterbezirks der KPD Frankfurt an der Oder. Bis 1933 gehört er der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg an und engagiert sich im Widerstand, bis er im Frühjahr 1934 festgenommen und in das Columbia-Haus gebracht wird.

Im September 1934 wird Jendretzky vom Kammergericht Berlin zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Luckau verbüßt. Erst 1938 aus dem KZ Sachsenhausen entlassen, arbeitet er wieder in seinem Beruf als Schlosser. Am 2. August 1944 wird er erneut verhaftet und am 10. Oktober 1944 vom Volksgerichtshof zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Haft verbringt er im Zuchthaus Brandenburg-Görden und im Gefängnis in Nürnberg, aus dem er am 17. April 1945 fliehen kann.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus engagiert er sich politisch und gewerkschaftlich in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR. 1953 wird er aus dem Politbüro der SED ausgeschlossen, 1956 rehabilitiert und wieder ins Zentralkomitee aufgenommen. Er ist unter anderem von 1957 bis 1960 stellvertretender Innenminister der DDR und Abgeordneter der Volkskammer, deren Alterspräsident er 1989 ist. Er verstirbt 1992 in Berlin.

zurück zur Übersicht
⇑ nach oben