Georg Klohe

8.9.1894 (Berlin) - 20.10.1985 (unbekannt)
Georg Klohe

Georg Klohe um 1946

Der Kaufmann Georg Gustav Klohe schließt sich 1921 der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung an. Auch nach dem Verbot der Zeugen Jehovas in Preußen im Juni 1933, verbreitet Georg Klohe weiterhin deren Überzeugungen. Er entwickelt ein System, Schallplatten mit Texten der Ernsten Bibelforscher herzustellen. Er produziert über 1000 „Sprechplatten“, die von anderen Zeugen Jehovas verteilt werden.

Im Frühjahr 1936 verliert Georg Klohe nach sechzehn Jahren seine Arbeitsstelle bei der AEG, da er die nationalsozialistische Diktatur offen ablehnt und den „Hitlergruß“ verweigert.

Am 16. Juli 1936 nimmt ihn die Gestapo in Leipzig fest. Er wird nach Berlin in das KZ Columbia gebracht. Es ist nicht bekannt, wie lange er dort inhaftiert ist. Im Juli 1937 wird er zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Danach wird er aber nicht entlassen, sondern ist bis zum April 1945 in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert. Nach fast neunjähriger Haft wird er von amerikanischen Truppen aus dem KZ Wewelsburg befreit.

„Im Gestapokeller Berlin 'Columbia' fanden laufend Verhöre am Tage und des Nachts statt. Unter Faustschlägen ins Gesicht und Beinschlägen gegen die Schienbeine bis zur Eiterung suchten die Schärgen [!] Geständnisse herauszupressen. Erleichterungen kamen erst, als viele meiner Mitarbeiter verhaftet waren und die Gestapo mit Staunen feststellte, wie großartig organisiert die Arbeit war, die wir geleistet hatten, und daß nun immer noch nicht die Arbeit aufhörte. Sie glaubten die Führer zu haben, und sie mußten sich doch von uns sagen lassen, daß der unsichtbare Führer für sie nicht erreichbar ist.“

 

Georg Klohe in einem unveröffentlichten Bericht von 1956 über seine Verfolgung

Bilder und Dokumente

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