Werner Peuke

30.11.1905 (Berlin) - 8.10.1949 (Berlin)

Werner Peuke wird am 30. November 1905 in Berlin geboren. Nach der Volksschule besucht er das Köllnische Gymnasium und beginnt 1922 eine kaufmännische Lehre. Im gleichen Jahr tritt er in den Zentralverband der Angestellten und den Kommunistischen Jugendverband ein und wird 1925 Mitglied KPD, für die er von 1926 bis 1933 Angestellter arbeitet. 1929 wird er Leiter der Agitation und Propaganda der Berliner KPD und 1932 politischer Leiter des Unterbezirks Berlin-Zentrum. Er wohnt 1933 in Berlin-Weißensee in der Buschallee 13. Inzwischen im Untergrund lebend, engagiert er sich im kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. 1935 geht er mehrmals nach Prag. Er findet eine Verbindung zu der sozialistischen Widerstandsgruppe Neu Beginnen und wird Mitglied von deren Leitung.

Am 13. April 1936 wird er in Teltow festgenommen und in das Geheime Staatspolizeiamt und KZ Columbia gebracht. Nach Misshandlungen kommt er ohne Prozess in die Konzentrationslager Lichtenburg und Sachsenhausen, wo er am 4. Januar 1939 entlassen wird. Am 1. Juli 1940 wird er zur Wehrmacht einberufen und bei der Eisenbahnflak eingesetzt. Er gerät bis Juli 1945 in britische Kriegsgefangenschaft.

1945 tritt er wieder in die KPD ein und wird zunächst Mitglied der SED, aus der er jedoch 1948 wieder austritt. Er arbeitet unter anderem beim Bezirksamt Kreuzberg und als Direktor der Humboldt-Mühle in Tegel. Am 8. Oktober 1949 ist Werner Peuke in Berlin verstorben.

„Nach wenigen Stunden fand ich mich in einer Zelle wieder. Ich betrachtete mich. Am Körper klebte eine alte graue Soldatenhose, um den Arm war eine rote Armbinde, die soviel wie strenge Einzelhaft bedeutete. Mit einem Taschentuch versuchte ich, mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen und bei jeder Bewegung fühlte ich reißende Schmerzen, weil der ganze Rücken blutunterlaufen war.“

 

Zitiert nach: Kurt Schilde/JohannesTuchel: Columbia-Haus. Berliner Konzentrationslager 1933 - 1936, S. 135.

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