Erich Raetzke

5. Februar 1910 (Berlin) - ()
Erich Raetzke

Aufnahme für das Basic Personnel Record, ausgestellt im POW-Camp Aliceville, USA.

Der am 5. Februar 1910 in Berlin geborene Erich Raetzke lernt nach acht Jahren Volksschule das Buchbinderhandwerk. Er wohnt in Berlin-Friedrichshain in der Krossener Straße 4. Erich Raetzke gehört bis 1932 der KPD an, wird aber als "nicht linientreues" Mitglied und Angehöriger der "Weddinger Opposition" ausgeschlossen. Er wendet sich scharf gegen das Zusammengehen von KPD und NSDAP im Berliner BVG-Streik 1932.

Raetzke schließt sich der linkskommunistischen Widerstandsgruppe „Gruppe Funke“ um Hans Schwalbach und Kurt Landau an und arbeitet am innerparteilichen Oppositionsorgan "Der Funke" mit. Eng arbeitet er auch mit Reinhold Schedlich zusammen.

Am 1. September 1933 wird er festgenommen und zuerst in das Geheime Staatspolizeiamt gebracht, später in das Columbia-Haus. Einige Zeit ist er auch im Polizeipräsidium am Alexanderplatz inhaftiert und wird auch dort vernommen. Am 5. Mai 1935 wird Erich Raetzke vom 4. Strafsenat des Kammergerichts zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, die er im Strafgefängnis Berlin-Tegel bis zum 5. September 1935 verbüßt.

Im November 1942 zur Strafeinheit 999 einberufen, gerät er am 11. April 1943 in Tunesien in alliierte Kriegsgefangenschaft. Im amerikanischen Kriegsgefangenenlager Fort Devens, in dem deutsche Antifaschisten untergebracht sind, setzt er sich mit Fragen einer demokratischen deutschen Nachkriegsordnung auseinander.

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