Josef Römer

17.11.1892 (München) - 25.9.1944 (Zuchthaus Brandenburg-Görden)

Josef Römer stammt aus einem katholischen Elternhaus in München wo er als Sohn von Nikolaus und Maria Römer, geb.Mathis, geboren wird. Er hat fünf Brüder und absolviert ein humanistisches Gymnasium. Von 1899 bis 1908 besucht er die St.-Anna-Volksschule und das humanistische Wilhelm-Gymnasium in München. Nach dem Abitur 1910 am Erziehungsinstitut seines Vaters wird er Fahnenjunker und im Ersten Weltkrieg zum Hauptmann befördert. 1918 gründet Beppo Römer, wie er genannt wird, das Freikorps Oberland und beteiligt sich im Mai 1919 an den Kämpfen gegen die bayerische Räteregierung. Er lernt Adolf Hitler, Ernst Röhm und Rudolf Heß persönlich kennen. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München und Würzburg wird er 1922 in Würzburg promoviert.

Seit 1923 steht Römer der KPD nahe. Im Mai 1932 wird er Herausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift "Aufbruch", deren Redakteure dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstehen. Er ist mit Hildegard Goltz, geb. Klein, verheiratet, die die 1942 geborene Tochter Susanne mit in die Ehe bringt.

Im März 1933 wird er in "Schutzhaft" genommen und erst Ende Mai 1933 wieder entlassen. Ein Jahr darauf wird er erneut inhaftiert, zuerst im KZ Columbia und anschließend im Konzentrationslager Dachau. Nach seiner Entlassung baut er Widerstandsgruppen in München und Berlin auf, bis er im Februar 1942 erneut festgenommen wird. Josef Römer wird im Juni 1944 vom "Volksgerichtshof" wegen "Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung" zum Tode verurteilt und am 25. September 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch das Fallbeil ermordet.

"Daß ich selbst z. Zt. Kein begeisterter Nationalsozialist bin, dürfte kaum verwunderlich erscheinen, da ich während 27 Monaten des 3. Reichs 22 Monate verhaftet oder verfolgt war, da meine Mutter aus Gram über meine 2. Verhaftung und Einlieferung ins Columbia-Haus gestorben ist, da mir meine wirtschaftliche Existenz vernichtet wurde."

Auszug aus der Stellungnahme von Dr. Beppo Römer: "Meine Pläne beim Verbleiben in Deutschland" vom 24. Juni 1935, in: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 90 P, Nr. 66/1.

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