Eugen Schönhaar

29.10.1898 (Esslingen am Neckar) - 1.2.1934 (Berlin)

Eugen Schönhaar wird am 29. Oktober 1898 in Esslingen am Neckar als Sohn eines Weißgerbers und einer Kernmacherin geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und Lehre als Feinflaschner und Kernmacher ist er einer Maschinenfabrik in Esslingen als Former tätig.

Seit 1912 gehört er der Sozialistischen Arbeiterjugend an und wird während des Ersten Weltkrieges Anhänger der Spartakus-Gruppe. Er wird 1916 verhaftet und muss 1917 zum Militärdienst, aus dem er 1919 in seine Heimatstadt zurückkehrt. Schönhaar wird KPD-Mitglied und Vorsitzender der Ortsgruppe der Freien Sozialistischen Jugend. Beim 5. Reichskongress der Kommunistischen Jugend Deutschlands wird er in deren Zentrale gewählt. 1921 und 1922 ist der Delegierter des II. und III. Kongresses der Kommunistischen Jugend-Internationale in Moskau, wird in das Exekutiv-Komitee gewählt und arbeitet in deren Berliner Büro. Schönhaar heiratet Odette Piesler, 1925 wird der Sohn Carlo geboren.

Eugen Schönhaar engagiert sich in der Internationalen Roten Hilfe, leitet in Berlin deren Mitteleuropäisches Büro und gehört dem Antimilitaristischen Apparat der KPD an. Als Mitarbeiter des Zentralkomitees ist er für den Druck illegaler Schriften verantwortlich. 1933 ist Eugen Schönhaar Mitarbeiter des KPD-Vorsitzenden John Schehr und Mitglied der illegalen Reichsleitung der KPD. Er wird festgenommen und wiederholt aus dem Columbia-Haus zu Vernehmungen und Folterungen in das Geheime Staatspolizeiamt gebracht. Am Abend des 1. Februar 1934 fährt der Gefangenentransporter, der ihn mit John Schehr, Rudolf Schwarz und Erich Steinfurth vom Geheimen Staatspolizeiamt zurück in das Columbia-Haus bringen soll, zum so genannten Kilometerberg (Schäferberg) in Berlin-Wannsee. Dort werden alle vier Männer bei einem angeblichen Fluchtversuch erschossen.

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