Otto Sperling

19.5.1902 (Berlin) - 10.6.1985 (Haan/Bergisches Land)

Der Sohn eines Beamten besucht in Berlin die Volksschule und wächst im Bezirk Treptow auf. Nach einer Lehre als Autoschlosser besucht er die Ingenieurschule Beuth. Er betätigt sich in Oberschöneweide als Autokonstrukteur und Kesselbau-Ingenieur bei der Nationalen Automobil-Gesellschaft (NAG) und von 1932 bis 1935 als Angestellter bei der deutschen Niederlassung der Taylor-Stoker-Gesellschaft, der Union-Gesellschaft für Wärmetechnik und der Kohlenscheidungsgesellschaft. Seit 1919 ist er Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend bzw. der Kommunistischen Jugend Deutschlands und tritt in die KPD ein. Er beteiligt sich an deren Betriebs- und Unterbezirksleitung und wird in den Betriebsrat der NAG gewählt. Wegen seiner politischen Tätigkeit wird er entlassen.

Er schließt sich vor 1930 der Gruppe Neu Beginnen an, bleibt aber zunächst offiziell in der KPD, um dort im Sinne von Neu Beginnen zu arbeiten. Kurzzeitig geht er zur KPD-Opposition, schließt sich der SPD an und beteiligt sich ab 1933 an der Widerstandsarbeit von Neu Beginnen.

Er wird 1935 festgenommen und in das Columbia-Haus eingeliefert. 1936 erfolgt vom Kammergericht Berlin eine Verurteilung wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren Zuchthaus. Die Haft verbringt er im Zuchthaus Brandenburg-Görden. Nach der Entlassung wird er dienstverpflichtet. Er heiratet 1939 in Berlin-Lichtenberg Ilse Charlotte Hiob und hat zwei Kinder.

1945 tritt er erneut in die KPD ein und wird Mitglied der SED. Er wird aus der SED ausgeschlossen und beteiligt sich an der Gründung der Unabhängigen Gewerkschaftsopposition (UGO), aus dem sich der Deutsche Gewerkschaftsbund entwickelt. Er wird 1948 wieder Mitglied der SPD, ist von 1961 bis 1966 Bezirksstadtrat für Sozialwesen in Berlin-Steglitz und verlebt seine letzten Lebensjahre in Hilden. Otto Sperling ist im St. Josef Krankenhaus in Haan verstorben.

Bilder und Dokumente

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