Wolfgang Szepansky

9.10.1910 (Berlin) - 3.8.2008 (Berlin)

Am 9. Oktober 1910 wird Wolfgang Szepansky als Kind einer sozialistischen Familie in Berlin-Wedding geboren. Seine Mutter Margarete ist ebenfalls in Berlin geboren, der Vater Emil stammt aus Libau (lettisch: Liepāja). Er hat zwei ältere Geschwister: seine Schwester Luise – spätere Kraushaar – und seinen Bruder Siegfried. Wolfgang Szepansky besucht die Volksschule und das Askanische Gymnasium. Als Vierzehnjähriger geht er bei seinem Vater in die Lehre als Dekorationsmaler.

Der künstlerisch Begabte wird Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes und deren Organisationsleiter im Unterbezirk Tempelhof. Er wird am 12. August 1933 nach dem Aufmalen der Parole „Nieder mit Hitler! KPD lebt! Rot Front!“ in Berlin-Kreuzberg festgenommen und zunächst in ein SA-Lokal verschleppt. Von dort kommt er in das Geheime Staatspolizeiamt und wird am 13. oder 14. August ins Columbia-Haus und anschließend in das Polizeipräsidium am Alexanderplatz überstellt.

Im September 1933 entlassen, wird Szepansky wegen illegaler Betätigung für die KPD und den Roten Frontkämpferbund angeklagt. Vor der für Januar 1934 angesetzten Gerichtsverhandlung taucht er unter und flieht in die Niederlande. Als die Wehrmacht 1940 das Land besetzt, wird Wolfgang Szepansky erneut an die Gestapo ausgeliefert und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Nach dem Todesmarsch in Richtung Ostsee erlebt er am 3. Mai 1945 in Mecklenburg die Befreiung durch britische Soldaten. Nach 1945 arbeitet er als Zeichenlehrer und Künstler. Er ist sein Leben lang ein engagierter Zeitzeuge und gibt seine Erinnerungen an den Nationalsozialismus und den Widerstand dagegen an die nachfolgenden Generationen weiter. Wolfgang Szepansky ist am 3. August 2008 in Berlin verstorben.

Bilder und Dokumente

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