Armin T. Wegner

16.10.1886 (Wuppertal) - 17.5.1978 (Rom)

Der Jurist Dr. Armin Theophil Wegner wird als überzeugter Pazifist und Schriftsteller bekannt. Im Ersten Weltkrieg entgeht er der Einberufung als Soldat, indem er sich freiwillig zum Sanitätsdienst im Osmanischen Reich meldet. Dort wird er Augenzeuge des Völkermords an den Armeniern. Er besucht Flüchtlingslager und dokumentiert den Genozid. Seine Versuche, die Öffentlichkeit über das armenische Leid aufzuklären, führen schließlich 1917 zu seiner Entlassung aus dem Militärdienst. 1919 ist er Mitbegründer des Bundes der Kriegsdienstgegner.

Als Reaktion auf den von den Nationalsozialisten organisierten Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 verfasst Wegner am 11. April ein Protestschreiben an Hitler, in dem er ein Ende der Judenverfolgung fordert.

Am 16. August 1933 nimmt ihn die Gestapo deswegen fest und bringt ihn in das Columbia-Haus, wo er schwer misshandelt wird. Drei Tage später in das KZ Oranienburg überstellt, folgen weitere Lager, bis er im Dezember 1933 freigelassen wird. Er verlässt Deutschland und geht 1936 schließlich nach Italien, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt.

„Herr Reichskanzler! Aus der Qual eines zerrissenen Herzens richte ich diese Worte an Sie, und es sind nicht die meinen, es ist die Stimme des Schicksals, die Sie aus meinem Munde mahnt: Schützen Sie Deutschland, indem Sie die Juden schützen… Führen Sie die Verstoßenen in ihre Ämter zurück, die Ärzte in ihre Krankenhäuser, die Richter auf das Gericht, verschließen Sie den Kindern nicht länger die Schulen, heilen Sie die bekümmerten Herzen der Mütter, und das ganze Volk wird es Ihnen danken.“

 

Auszug aus Armin T. Wegners Schreiben an Adolf Hitler vom 11. April 1933

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